Das Jugendmediencamp ist ein eigenständiges Projekt der Jugendpresse Berlin-Brandenburg e.V. Mit eigenen Ideen, Aktionen und der Veranstaltung wollen wir die Bildung und Jugendhilfe in der Region Kratzeburg/Mecklenburgische Seenplatte mitgestalten und beleben.

Die Organisator*innen des Jugendmediencamps engagieren sich ehrenamtlich in themen- oder projektbezogenen Arbeitsgruppen. Der Trägerverein wird durch einen Vorstand vertreten und finanziert sich aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden.

Zielgruppe unserer Angebote sind in erster Linie junge Menschen zwischen 14 und 26. Unsere Arbeit mit Teilnehmer*innen und innerhalb der Teams ist von Respekt, Wertschätzung und Vertrauen geleitet. Der Schutz aller unserer Teilnehmer*innen und Teamer*innen vor jeglicher Form von Gewalt auf unserer Veranstaltung, steht dabei in unserer Arbeit an erster Stelle.

Um diesen Schutz gewährleisten zu können, haben wir ein Schutzkonzept entwickelt, welches Teamer*innen und Organisator*innen als Leitfaden zum Umgang mit sexualisierter Gewalt dient. Dieses Schutzkonzept umfasst die Analyse von Risiken, Präventionsmaßnahmen, sowie Interventionsmöglichkeiten, Verantwortlichkeiten und Ansprechpartner*innen. Dieses Konzept wird im Vorfeld der Veranstaltung mit den verantwortungstragenden Personen besprochen und regelmäßig diskutiert. Des weiteren haben wir unser Konzept von der Beratungsstelle STARK-MACHEN e.V. prüfen lassen und Verbesserungsvorschläge entgegen genommen. Im Folgenden sollen einige Auszüge aus unserem Konzept vorgestellt werden, die transparent machen sollen, wie wir konkret die Menschen auf unserer Veranstaltung schützen wollen.

Für die bessere Verständlichkeit, werden wir im Folgenden für Teamer*innen und Organisator*innen den Begriff Teamer*innen verwenden.

Formale Schutzmaßnahmen

  • Der Umgang mit sexualisierter Gewalt ist Bestandteil der Juleica-Schulung. Wir verfolgen das Ziel, möglichst viele Teamer*innen mit einer Juleica auszustatten und entsprechend zu qualifizieren.
  • Jedes Jahr findet auf einem unserer Vortreffen eine Auffrischung der Inhalte für alle Teamer*innen statt, um das Wissen über Vorgänge, insbesondere Beschwerde- und Interventionsverfahren, sicherzustellen.
  • Um auszuschließen, dass einschlägig vorbestrafte Personen nach § 72a SGB VIII bei uns arbeiten, verpflichten wir uns als Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe aktuelle, erweiterte Führungszeugnisse einzusehen. Dazu legen alle Teamer*innen einer Ansprechperson im Verein ein erweitertes Führungszeugnis vor. Dies wird dokumentiert und jedes Jahr wiederholt.
  • Alle Teamer*innen legen dem Verein eine Selbstverpflichtungserklärung vor, mit welcher sie unser Schutzkonzept akzeptieren sowie unsere Werte, sich gegen jegliches sexistische, rassistische, diskriminierende und gewalttätige Verhalten zu engagieren.
  • Es gibt vielfältige Partizipationsmöglichkeiten für die Ausgestaltung und (Mit-) Entwicklung unseres Schutzkonzeptes. Alle sind eingeladen, mitzuarbeiten.
  • In den vergangenen Jahren hat sich eine gute Reflexionskultur in dem Projekt Jugendmediencamp entwickelt. Wir hinterfragen in einem offenen und vertrauensvollen Diskurs, unsere pädagogische Praxis. Wir bilden uns ebenfalls durch Workshops zur Prävention sexualisierter Gewalt auf unseren Vorbereitungstreffen weiter.

     

Grenzverletzung vs. Sexualisierte Gewalt?

Eine Grenzverletzung wird durch uns definiert, als ein unbedachtes, versehentliches Verhalten, welches die andere Person unwohl fühlen lassen. Dies kann zum Beispiel eine versehentliche Berührung, unbedachtes Flirten, oder eine unbedachte, verletzende Bemerkung sein. Eine Grenzverletzung ist leicht korrigierbar durch das Schaffen eines Bewusstseins für die Grenzverletzung, eine Entschuldigung bei der betroffenen Person und eine folgende Verhaltensänderung. Falls du es nicht schaffst, die Person alleine auf ihr grenzverletzendes Verhalten aufmerksam zu machen, unterstützen wir dich gerne.

Sexualisierte Gewalt sind bewusste, wiederholte Grenzverletzungen und alle anderen sexuellen Handlungen, die unter einem Zwang geschehen und wo ein „Nein“ ignoriert wird. Sie sind strafrechtlich relevant und erfordern ein gezieltes Interventionsverfahren. Der Schutz der betroffenen Person steht für uns an oberster Stelle, deswegen schenken wir auch bei einer vermeintlichen „Falschanschuldigung“ dem Opfer Glauben. Eine Prüfung von Beweisen, oder den realen Geschehnissen liegt nicht im Aufgabenbereich der Veranstaltungsleitung. Deswegen ziehen wir es vor im Falle einer sexualisierten Gewalttat, die vermeintliche Täter*in durch unser Hausrecht von der Veranstaltung zu verweisen, um so einen Schutzraum für alle wieder herzustellen.

Konkret: Was tue ich, wenn ich mich unwohl auf dem Jugendmediencamp fühle?

  • Gehe zu den Sorgs (Sorgen-Orgs). In diesem Jahr sind das Jonas und Laura (Bilder unten). Die beiden stellen unser Awarenessteam da. Sie nehmen sich Zeit, um für dich da zu sein und sprechen mit dir darüber, wie wir deine Situation verbessern können.
  • Falls du die Sorgs nicht findest: sprich den Rest des Teams an! Alle Menschen, die ein T-Shirt mit ihrem Namen tragen, sind darüber informiert, wie unsere Interventionsmaßnahmen bei jeglicher Form von Gewalt aussehen. Auch, wenn sie eventuell gerade keine Zeit haben sich um deine Sorge zu kümmern, leiten sie dich zu jemandem weiter, der gerade die Kapazität dafür hat.
  • Zudem kannst du alle aus dem Team mit dem Code-Satz "Wo geht es nach Panama?" ansprechen. Du wirst dann sofort und ohne Rückfragen aus einer unangenehmen Situation genommen.
  • Schreib uns eine Postkarte und wirf sie in den Feedback-Postkasten. So kannst du anonym bleiben und wir können trotzdem dein Problem bearbeiten. Der Kasten wird regelmäßig geleert und wir verweisen am Beginn der Veranstaltung auf seinen Standort. Bitte beachte aber, dass wenn du dich konkret auf eine Person beziehst und möchtest, dass etwas passiert Namen genannt werden müssen.
  • Falls du im Vor- oder Nachhinein Fragen oder Verbesserungsvorschläge hast, bzw. uns noch etwas mitteilen willst, schreib einfach eine Mail an info@jugendmediencamp.de
Jonas und Laura sitzen auf einer Bank vor dem Sani-Zelt

Laura und Jonas sind die Sorgs und bei Sorgen und Problemen für dich da.

Auch Clara hat als Projektleitung immer ein offenes Ohr.

OBEN